MEGAINTERVIEW [EN, DE]:

Vydáno 27.04.2016 | autor: Nicola Bernard

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(DE)

Gestern habt ihr in Zlin gespielt. Wie war es? Habt ihr es genossen?
Es war der Hammer. Es war eine tolle Show.


Und vor einem halben Jahr wart ihr in Tschechien, ihr habt beim Festival gespielt...
Jaja, beim Festival Benátská!

Also, ihr mögt das tschechische Publikum...
Sehr. Wir lieben es, hier zu spielen.

Im Magazin Spark haben wir neulich ein Interview gelesen, wo du gesagt hast, dass du einige tschechische Metal-Bands magst...?
Nein, das waren ungarische Metal-Bands. Als ich begonnen habe, Gitarre zu spielen, haben mich meine Eltern zum Balaton genommen...und dort gab es Vinyl-Alben... Thrash-Metal-Bands aus diesem Land... Ich mochte Thrash-Metal eigentlich nicht, aber sie hatten etwas... Tolle Riffs... In Ungarn waren sie sehr populär.


Und in diesem Interview konnten wir auch lesen – wenn du eine eigene Band hättest, würdest du sie ganz bestimmt nicht Helloween nennen...könntest du bitte erklären, wie es gemeint war?
Ich habe gehört, dass dieses Interview nicht so gut übersetzt war. Ich habe davon gehört, dass einige Leute sauer waren, weil ich angeblich so was gesagt hätte. Es wurde so hingestellt, als ob ich etwas Böses über Helloween gesagt hätte...habe ich aber nicht, hatte ich nie. Die haben mich nur gefragt, ob ich ein Solo-Projekt machen würde. Ich habe gesagt – OK, wenn ich so was machen würde, würde ich etwas Anderes machen, unter einem anderen Namen, und ich würde niemandem sagen, dass ich es bin. Warum sollte ich das gleiche machen, wenn ich schon dieses Musikgenre mache? Ich habe nie gesagt, dass es schlechte Musik ist und dass ich sie nicht mehr machen möchte. Ich wollte eher sagen – wenn ich schon so was mache, fühle ich mich in diesem Musikgenre künstlerisch erfüllt. Ich spiele schon in einer der größten Metal-Bands...warum sollte ich also ein Nebenprojekt machen, in dem ich die gleiche Musik machen würde? Das wollte ich sagen – dass ich eine andere Musik machen würde...nicht deshalb, dass diese schlecht wäre. Auf keinen Fall. Aber ich mache schon dieses Musikgenre. Also, musikalisch würde ich etwas Anderes verlangen – um etwas Anderes zu machen. Ich meine, dass es sehr spannend ist, wieder von Null zu starten, wenn dich niemand kennt. Und genau das würde ich machen. Ich weiß nicht, warum es in dem Interview nicht korrekt geschrieben wurde. Ich hab nur gesagt – ich würde nicht das Gleiche machen, weil wir damit schon manche Erfolge erreicht haben. Ich verstehe also nicht, warum manche Leute, die Nebenprojekte machen, wieder die gleiche Musik machen. Warum sollte ich so was machen? Solche Lieder würde ich lieber auf eine Helloween-Platte aufnehmen wollen.

Das kann ich verstehen. Hast du ein spezifisches Musikgenre gemeint?
Tja, als ich schon gesagt habe, würde ich es nicht verraten :-D (lacht)

Es könnte interessant sein...zum Beispiel Rap or Instrumental-Musik...
Bevor ich begonnen habe, mit Helloween zu spielen, habe ich Popmusik gemacht. Und dann, als ich begonnen habe, mit Helloween mitzumachen, bin ich plötzlich in der Heavy-Metal-Welt gelandet... Ich möchte darüber jetzt nicht spekulieren und...wenn ich beginnen würde, etwas Anderes zu machen, viele Heavy-Metal-Fans würden es vielleicht nicht verstehen... Tja, natürlich würde ich von Null starten, unter einem anderen Namen, und, vielleicht, wenn Leute irgendwas im Netz finden würden, vielleicht eine Band und einen als ich aussehenden Mann, würde ich nie zugeben, dass ich es wirklich bin :-D

Sie haben ein neues Album My God-given Right veröffentlicht und die tschechischen Konzerte sind im Rahmen von einer gleichnamigen Tournee. Wie habt ihr den Namen des Albums erfunden?
Das hat Andi erfunden, diesen Namen, dieses Lied... Und es ist ein guter Name für ein Album, man sagt ja, es ist mein „God-given right“, mein heiliges Recht, das und das zu machen...und ein guter Name für eine Tournee.

Und ihr feiert dieses Jahr 30 Jahre der Band...
Ja.

Es gibt nicht so viele Bands, die so was geschafft haben. Gab es vielleicht ein Moment, wenn die Band sich vielleicht auflösen wollte oder vielleicht eine Pause wollte...?
Ja, bevor ich gekommen bin. Damals wollten sie sich auf eine Art und Weise auflösen. Natürlich muss man weiter gehen, sich konzentrieren, sich nicht auflösen. Und wir hatten diese tolle Gelegenheit – Alben aufzunehmen, auf Tournee zu gehen und...und... Man ist so glücklich, dass man so was machen darf, dass man weiter geht.... Es hängt sehr viel mit den zwischenmenschlichen Beziehungen zusammen und damit, dass man einander mag. Und manchmal muss man auch etwas Schwieriges überwinden.

Gibt es für heutiges Konzert (oder gab es für gestrige Konzert) Gäste? Eine andere Band...?
Nein, keine.

Und Gotthard...?
Aha, na klar! Ich habe gedacht, du meinst, ob es direkt auf der Bühne bei unserem Konzert Gäste gibt...

Nein, Gotthard habe ich gemeint. Macht diese Band nur bei den tschechischen Konzerten mit?
Ja.

Ooo! Wie kam es dazu eigentlich?
Das war die Idee von unserem Promoter... Wir und Gotthard haben denselben Management, also...

Aha. War das einfach zu verabreden? Viele Bands bevorzugen ja, wenn sie die ganze Tournee spielen können...
Wir haben gehört, dass Gotthard hier in Tschechien eine tolle Show gespielt haben und so wollten wir sie einem größeren Publikum vorstellen.

Viele Rock- und Metal-Bands – und speziell die deutschen – sind bei uns in Tschechien sehr populär. Rammstein, Gamma Ray, Scorpions... Warum ist es so?
Tja, das wollte ich eigentlich euch fragen. Keine Ahnung. Aber ich wollte euch fragen, weil ihr aus Tschechien seid... Ich weiß nicht... Aber Rammstein, die sind überall sehr populär! Nicht nur in Tschechien. Vielleicht ist es darum, dass Deutschland so nah ist, es ist euer Nachbar. Es gibt eine gewisse Verbindung zwischen Deutschland und Tschechien...aber ich weiß nicht. Meine Oma kommt eigentlich aus Tschechien...


In Tschechien gibt es sehr viele Metal-Fans und wir haben auch viele Festivals. Als ich im Ausland war, ein anderer Reporter hat mir gesagt, dass es in anderen Ländern nicht so viele Festivals gibt. Welche Erfahrungen habt ihr? Ihr habt ja die ganze Welt bereist...
In dem ganzen Europa gibt es viele Festivals. Zum Beispiel in Skandinavien, in Spanien... Wir haben auch bei vielen Festivals gespielt...in Spanien, in Italien, in Frankreich... Aber in Deutschland gibt es auch viele Festivals.

Ja, Deutschland ist ziemlich groß. Jetzt seid ihr auf einer Tournee mit ihrem neuen Album. Habt ihr schon jetzt vor, ein neues Album zu machen?
Nein, noch nicht. Jetzt sind wir auf der Tournee, wir spielen in den USA, bei verschiedenen Festivals, und auch in Japan.

In Japan? Gibt es in Japan auch Festivals?
In Japan spielen wir nicht bei den Festivals. Wir geben dort Konzerte – im Rahmen der Welttournee.

Ich habe gehört, dass das japanische Publikum sehr anders ist als das europäische...
Total. Aber nicht nur das Publikum. Die Leute dort sind im Allgemeinen sehr anders.

Wie anders?
Ich kann nicht sagen, dass die Leute in den anderen Ländern nicht höflich wären, aber die Japaner sind sehr, sehr höflich. Es hängt mit ihrer Kultur zusammen. Es ist ein schönes Land, es ist schön, dorthin zu reisen und dort zu spielen. Sie sind sehr profesionell.


Ich habe gehört, dass die Japaner wirklich zuhören und nicht so viel tanzen...
Manchmal bist du im Backstage-Bereich, vor dem Konzert. Und es scheint, als ob dort niemand wäre – so still ist es dort. Und dann betrittst du die Bühne...und es ist...wow! Und du spielst...und wenn sie klatschen, klatschen sie wie Roboter. Sie sind so organisiert, in allen Bereichen. Sogar in den Konzerthallen...sie kommen rein, sie kommen manchmal direkt aus dem Büro, sie haben einen Anzug an und einen Koffer in der Hand...und in den Konzerthallen gibt es beim Eingang viele Garderoben. Die Leute kommen aus dem Büro...


Ich habe gehört, dass die Leute dort...dass sie Handtücher mitbringen, ins Konzerte...
So was habe ich noch nie gesehen. Aber vielleicht...kann sein. Sie kommen zum Eingang, legen die Koffer ab, sie gehen in die Halle...und dann kommen sie zu der Bühne und rocken richtig ab...und nach dem Konzert gehen sie wieder ins Büro, wieder arbeiten...

Ja, es ist anders.
Und man spielt sehr früh am Abend, gegen sechs... Und dann gehen die Fans zurück ins Büro und arbeiten wieder...

Echt? Wow!
Du würdest so was nicht machen, oder?

Nein! Tja, es ist sehr anders, eine andere Kultur, andere Sitten...
Ja, es ist anders. Aber es ist auch schön.

Erinnerst du dich ganz genau an einige konkreten Konzerte? Konzerte in exotischen Ländern, die dich schockiert haben, wegen der kulturellen Unterschieden?
Ja, in Indien zum Beispiel. Als wir nach Indien geflogen sind...es war ziemlich schockierend. Nicht wegen dem Konzert, die Show war toll. Aber wir haben sehr viel Armut gesehen. Es war der ärmste Ort, den wir je gesehen haben. Sogar die Natur scheint, arm zu sein. Indien war eben schockierend. Als wir wieder zurückgeflogen sind, als wir im Frankfurt gelandet haben...habe ich irgendwie begonnen zu weinen, weil ich so glücklich war, dass ich zu Hause bin. Ich habe mir gedacht – wow, wie ein sophistiziertes Leben habe ich. Es war crazy. Und die wollen daran auch nichts ändern, die haben dort das Kasten-System...wenn du in eine Kaste geboren bist, du bleibst dort dein ganze Leben lang. Und du kannst damit nichts machen. Leute beschweren sich sogar nicht. Sie lächeln, sie gehen durch den verrücktesten, schmutzigsten Dreck, und sie lächeln...das ist das Leben, das sie gewöhnt sind. Aber für uns ist es schockierend.


Ja, das verstehe ich...ich verstehe, dass es dich sehr berührt hat...
Aber es ist auch eine gute Erfahrung. Ich weiß nicht, wie es in Tschechien ist, aber in Deutschland jammern viele Leute, sie beschweren sich immer...und sind neidisch...und ich habe immer gesagt: Die Regierung sollte jedem Deutschen, nach seinem Schulabschluss, eine Reise nach Südamerika oder nach Indien bezahlen...wenn die zurückkommen würden, würden sie froh sein, dass sie zurück in Deutschland sind. Und sie würden sogar gerne für unseres Land arbeiten und gerne Steuer zahlen. Das würde Sinn machen. Du legst Abitur ab oder du hast Fachschulabschluss, du bekommst eine Flugkarte nach Brasilien und so weiter...um das alles zu sehen... Und wenn du es siehst, kommst du zurück und du denkst – wow...hier ist es so toll... Und dann wärst du zufrieden und würdest nie jammern.

Ja. Ich habe eine Zeit in Nürnberg verbracht, noch als Schüler, und ich war eigentlich überrascht, wie nett die Deutschen sind. Als du gesagt hast – Leute jammern immer, das ist auch für Tschechen typisch...und als ich nach Deutschland gekommen war, alle haben gesagt – hallo, wir können ein Bier zusammen trinken...aber ich war damals siebzehn und in Tschechien darf man mit siebzehn kein Bier trinken...in Deutschland darfst du eigentlich schon mit fünfzehn Bier trinken, wenn ich mich nicht irre...
Ja, kannst du, aber solltest nicht...:-D

Jaja. Bei Konzerten und anderen Veranstaltungen trinkt man oft viel, oder?
Es hängt auch von der Region ab. Ich zum Beispiel wohne in Berlin – in Berlin kannst du machen, was du willst. Aber im Süddeutschland wirst du immer gesagt – du darfst das und das nicht...also, es hängt auch von der Region ab.

Euer Album My God-given Right ist bei unseren Fans populär – es verkauft sich sehr gut...
Ich weiß nicht :-D

Ja, nach den IFPI-Charts verkauft es sich gut...
Meine erste Goldene Schallplatte war aus Tschechien...

Echt?
Für einen Musiker ist es etwas...man träumt, es wäre schön, einmal eine Goldene Schallplatte zu bekommen...und die erste war für mich aus Tschechien, für das Album 7 Sinners.

Man weiß nie, welches Lied zu einem Hit wird und welches nicht... Meinst du auch? Oder passiert dir auch, dass du musikalisch etwas sagen möchtest und nicht über den Erfolg nachdenkst?
Du denkst nicht über Erfolg nach. Du hoffst, dass der Erfolg kommt, aber du kalkulierst nicht. Du machst einfach deine Sache und dann... Es ist das gleiche, als ich schon vorher gesagt habe...wenn ich musikalisch etwas Anderes machen würde... Ich könnte dann nicht nur „der Metaller“ sein...jeder Mensch ist anders, es gibt keine Regeln, und es gibt auch keine Regeln für den Erfolg...man kann nicht sagen – aaaah, wir machen eine Band und hier sind die Regeln und wenn du diesen Regeln folgst, wirst du erfolgreich sein...das funktioniert nicht und, also, jeder Mensch ist anders...jeder Mensch hat einen anderen Geschmack...

Gibt es Lieder, die dir nah sind?
Ich habe einige Ausgangspunkte, zum Beispiel...bevor ich begonnen habe, Gitarre zu spielen, hatte ich gesungen und Keyboard gespielt... Ich bin in der 80ern aufgewachsen, also war ich natürlich von der Musik dieser Zeit beinflusst...Jennifer Rush, Peter Gabriel...alles Mögliche...Michael Cretu...diese 80-er-Stars, Phil Collins natürlich auch...und ich habe diese Musik gehört und Gitarre zu spielen hat mich noch nicht so sehr interessiert. Aber eines Tages habe ich im Radio ein Lied von Michael Schenker Group gehört...und es gab ein tolles Gitarrensolo drin...und das hat mich direkt ins Herz getroffen...ich wollte dieses Gefühl selbst haben, wenn ich spiele... Deswegen habe ich begonnen, Gitarre zu spielen... Es gibt diese Momente, wenn du Musik hörst...und es macht was mit dir...

Ja, das kann ich verstehen, ich spiele auch Gitarre...
Ja, es kann irgendwas sein... Für mich...heutzutage bin ich ein großer Fan von Indie-Music, von elektronischer Musik, zum Beispiel... Indie-Musik ist jetzt das innovativste Genre... Und damals, als ich begonnen habe, Gitarre zu spielen, Rockmusik und Metall waren sehr innovativ. Es gab so viele Bands...sogar auch Pearl Jam und Nirvana in den 90er, nicht nur Metal...aber die waren alle sehr innovativ.

Ja, du hast Recht.
Und heutzutage ist Indie meiner Meinung nach das innovativste Genre...

So könnte vielleicht dein Nebenprojekt klingen...
Vielleicht. Wenn ich eins machen würde...

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